Der Tablet Krieg – wer gewinnt?
Ab jetzt will auch der Konzern aus Seattle, Amazon, auf dem Tablet-Markt mit mischen. Nach Apple und Google brachte nun auch Amazon ein Tablet und E-Reader auf den Markt für einen erschwinglichen Preis von nur 199 Dollar. Die neueste Errungenschaft der Technik aus dem Hause Amazon ist ein Sieben-Zoll-Tablet Kindle Fire HD und wird derzeit in den USA mit reichlich Speicher von 16 Gigabyte verkauft.
Ab Oktober 2012 soll es auch in Europa pünktlich zum Weihnachtsgeschäft zu einem Kassenschlager werden. Der Preis des Amazon-Tablets wird mit seinen 199 Euro auf Niveau von Google Nexus 7 sein. In den USA gibt es sogar schon ein Nachvolgermodell, das vorerst nur dort erhältlich sein soll. Das neuste Amazon-Tablet ist 8,9 Zoll groß und mit seinen 299 Dollar nur unwesentlich teuerer als sein Vorgänger. In einem Interview mit AllThingsD erklärte Amazon: man habe sich im letzten Jahr bei der Entwicklung sehr auf den Endpreis für den Verbraucher konzentriert.
Dieses Mal soll es anders sein. Das Ziel war dabei das beste Tablet für den möglichst geringen Preis zu fertigen und bezog sich dabei sicherlich auf das neue Vorzeigeprodukt Kindle Fire HD 4G zu einem sagenhaften Preis von 499 Dollar. Die Frage, ob Amazon überhaupt einen Gewinn an dem Verkauf von Kindle-Hardware erziehlt, blieb im selben Interview unbeantwortet. Allerdings lässt sich erahnen, dass Amazon die Sache ähnlich handhaben wird wie Google. Mit der Hoffnung einen Gewinn durch das reichhaltige Angebot des Ökosystems die Kunden an sich noch stärker zu binden. Mit dem Verkauf von digitalen und anderen Gütern soll der eingebüßte Gewinn wieder eingeholt werden. Die mittlerweile größten Riesen des neuen PC-Marktes heißen nun Apple, Google und Amazon.
Mit dem Erwerb der Tablets dieser Konzerne bindet sich der Verbraucher an eins dieser Ökosystem. Die Amazon-Tablets laufen mit Android, jedoch bietet Amazon einen separaten Android-App-Shop an. Selbstverständlich hat es, auf lange Sicht gesehen, nicht nur Vorteile, aber wenn man die Preise in Betracht zieht und das Angebot dazu vergleicht, ist es ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Wende für die PC-Welt, wie man sie kennt, scheint somit besiegelt zu sein. Das ist aber auch leicht nachvollziehbar, denn ein Tablet PC ist eine angenehme und bequeme Art ohne großen Aufwand im Internet unterwegs zu sein.
Mit dem Angebot von Amazon kann der Konzern seine niedrigen Preise halten. So ist es möglich sich nicht mit Apple messen zu müssen. Die E-Reader und Tablets von Amazon sind darauf bedacht langfristig Gewinne zu erzielen, in dem sie ein enormes Angebot an Gütern aller Art beinhalten.
Wenn man einen genauen Vergleich zwischen Apple mit seiner Preisstrategie und Amazon mit den Niedrigpreis-Tablets zieht, erkennt man noch immer einen ungleichen Erfolg.
Apple kann einen Gewinn von 8,8 Milliarden Dollar für das letzte Quartal sein Eigenen nennen. Dagegen sieht Amazon mit nur sieben Millionen sehr klein aus. Dabei hat aber Amazon einen Umsatz von fast dreizehn Milliarden Dollar erwirtschaftet. Der Unterschied der beiden Riesen liegt darin, dass Amazon stets darauf bedacht ist in neue Märkte und Technologien zu investieren. Diese Strategie, ob sie nun erfolgreich ist oder nicht, ist nach Meinung von Amazon eine Investition in die Zukunft. Das Ergebnis der unterschiedlichsten Strategien, wie sie nur sein können, wird sich in einigen Jahren sehen lassen.
Auch wenn sich Apple bisher dem Preiskrieg des Tablet-Marktes ganz gut entziehen konnte, wird dies bald der Vergangenheit angehören. Denn außer der Hardware kann Apple bisher kein eigenes gutes Ökosystem anbieten. Das Verlangen der Verbraucher nach günstigen Geräten zeichnet sich deutlich ab und solange Apple nicht mit einem vergleichbaren Angebot reagieren kann, wird sich der Verbraucher eher für die PC´s von Amazon oder ähnlichen Anbietern entscheiden.
Nach dem die Erwartungen vieler Experten enttäuscht wurden und doch kein Smartphone von Amazon auf den Markt kam, bleibt abzuwarten, ob dieser Wunsch nicht doch noch bald in Erfüllung gehen wird.